Was kann der Verkehrsfreund tun, wenn er nicht raus soll? Teil III
Vorschlag 3: Die Tiefen des Internets durchforsten
Das Internet bietet eine unüberschaubare Fülle an Informationen auch zum Thema Nahverkehr.
Aber wie finde ich das, was mich interessiert?
Keine Suche ohne Planung
Zunächst einmal muss ich mir die Frage stellen: Was will ich finden? Eine Information, einen Plan, ein Foto? Eine grundsätzlich segensreiche Erfindung des Internets sind dessen Suchmaschinen. Deren bekannteste und mittlerweile auch am häufigsten genutzte ist Google.
Erster Schritt: Google fragen
(die Datenkrake weiß alles und noch viel mehr und liefert ungefragt auch Informationen, die Sie eigentlich gar nicht haben wollten!)
Die Form der Suchanfrage entscheidet über das Ergebnis! Also: Auf die richtige Form der Abfrage kommt es an:
nicht: Foto, Köln, Strassenbahn
sondern: Strassenbahn, Köln, Foto
In Landessprache suchen:
nicht: Strassenbahn Posen
sondern: Tramway Poznan(u)
Die Suche über Google kann nervig sein. Am Kopf der Ergebnisliste erscheint in der Regel Werbung. Diese gibt vor, etwas zum Thema zu wissen oder zu haben, was aber selten stimmt. Also sollte man diesen Block, so interessant er auch klingen mag, grundsätzlich überblättern. Hier geht es in der Regel darum, Suchende auf irgendwelche Internetseiten zu locken um deren Vorlieben und Interessen auszuspionieren um dann gezielt Werbung an sie heranzutragen!
Mit der Zeit bekommt man aber ein Gefühl dafür, welche angezeigten Seiten zum Ziel führen könnten und welche (zumeist auch wiederkehrende) „Schrottkanäle“ sind, deren Besuch man sich schenken kann.
Besser ist es, den Einstieg über Informationsdienste oder Bildkanäle zu versuchen
Hier z.B. Wikipedia für Informationen und Textbeiträge und Flickr für Bilder. In dem ich den Suchbegriffen jeweils eines der beiden Wörter voranstelle, werden diese zuerst bei den Suchergebnissen dargestellt.
Das Internetlexikon Wikipedia ist ein guter Einstieg für die Suche nach Informationen, es bietet aber noch mehr:
• Quellenhinweise auf weiterführende Literatur (z.T. mit Links)
• Internetadressen zum Thema (mit Links)
• Zusammenstellungen von Bildern und Zeichnungen in Wikimedia-Commons
Bei der Suche nach Informationen kann es hilfreich sein, die Suche in der Landessprache vorzunehmen. Ein Übersetzungsprogramm hilft beim Verstehen (vorhandene Übersetzungen sind meist nur Zusammenfassungen).
Die Seiten lassen sich als pdf-Dateien abspeichern. Es ist ratsam, Dinge die einen interessieren als spezielles Lexikon in dieser Form in einem Ordner abzuspeichern.
Am Fuß einer Wikipedia-Seite erscheint in der Regel eine Art „Suchbaum“ welcher die Seite den übergeordneten Begriffen zuordnet. Dort kann man dann direkt sehen, ob es zum angefragten Thema weitere Informationen geben könnte. Diese lassen sich durch Anklicken des Begriffes dort (= Link) dann auch direkt aufrufen und bei Bedarf abspeichern.
Wie brauchbar sind Wikipedia-Einträge? In dem meisten Fällen sind sie detailliert und sachlich gut. Der Umfang des Inhaltsverzeichnisses und die Zahl der Quellenhinweise und Links sind ein Indikator für die Detailfülle eines Beitrages. Findet sich aber auf der Seite ein Warnhinweis mit der Bitte um Ergänzung und Aktualisierung, dann sollte man schon einmal genauer hinsehen.
In der Regel gibt es im Anhang eines Wikipedia-Artikels auch eine Zusammenstellung mit Fotos und sonstigen Dateien zum Thema (Commons genannt).
Noch besser ist es, man kennt bestimmte Seiten und ruft sie direkt auf.
Daher: Eine einmal besuchte und für gut befundene Internetseite abspeichern oder einen Screenshot der Einstiegsseiten anfertigen!
Eine Internetseite kann auch mal verschwinden!
In der digitalen Welt gibt es keine Bestandgarantie auf ewig. So passiert es einem bei der Verfolgung von Links in Wikipedia-Artikeln doch häufiger, dass der gesuchte Auftritt nicht mehr existiert, besonders wenn die Abfrage älteren Datums ist. Selbst fünf oder zehn Jahre bedeuten im Medium Internet schon eine Ewigkeit! Was sollte uns das lehren? Wir speichern uns das, was uns von einer Seite besonders interessiert am besten analog ab. Am besten geht das zunächst einmal durch das Umwandeln in pdf-Dateien. Grundsätzlich sind diese dauerhaft haltbar, es sei denn, dass sie sich irgendwann durch geänderte Hardware-Konfigurationen nicht mehr öffnen lassen. Ein Ausdruck auf Papier ist daher sicher ebenfalls nicht falsch. Falls man von einer verschwundenen Website noch die alte Anschrift (URL) hat, bietet https://archive.org in vielen Fällen noch eine brauchbare Kopie des letzten Inhalts!
Internetforen – Fluch oder Segen?
Foren zu bestimmten Themen gibt es im Internet jede Menge und natürlich auch zu unserem Hobby. Nahezu jede größere Stadt hat ein „Nahverkehrsforum“ aber auch zu einzelnen Verkehrsmitteln und Teilbereichen des Verkehrs gibt es Foren. Die Qualität solcher Foren ist stark unterschiedlich und daher reicht ihr Nutzen bei der Beantwortung bestimmter Fragen auch von „nicht vorhanden“ bis „exzellent“.
Jeder Verkehrsfreund, der sich im Internet bewegt, wird Foren kennen, mit denen er gute Erfahrungen gemacht hat und die er daher immer wieder gerne nutzt, oder auch solche, von denen er sich in unterschiedlicher Geschwindigkeit mit Grausen abwendet. Hier kann man keine Empfehlungen geben, welche Foren jemand nutzt muss jeder für sich selbst entscheiden. Auch ob er dort nur mitliest oder sich aktiv daran beteiligt, liegt in der Entscheidung von jedem selbst. Grundsätzlich gilt aber, dass der Besuch von Foren oder sogar die Beteiligung dort sehr viel Zeit in Anspruch nimmt. Wenn man den Eindruck gewinnt, dass Aufwand und Nutzen in einem schlechten Verhältnis zueinander stehen, dann sollte man aber den Schlussstrich ziehen.
Welche Internetseiten sind ein „Muss“ für den Verkehrsfreund?
Es gibt Internetseiten, bei deren Besuch man eigentlich immer etwas Interessantes findet, aber auch solche bei denen man sich ziemlich sicher sein kann, dass sie für bestimmte Fragen eigentlich immer eine Antwort kennen. Eine „geprüfte“ Auswahl soll am Ende dieses Teils genannt werden. Wer der Ansicht ist, weitere hierbei hinzufügen zu können ist herzlich eingeladen, dies zu tun. Einfach unser Kontaktformular benutzen.
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Axel Reuther