Berlin bekommt fliegende Elektrofähre
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Candela Technology AB
6.9.2024
In nur zehn Minuten von Berlins östlicher Innenstadt nach Oberschöneweide? Das ist mit dem Auto oder der S–Bahn unmöglich. Das schwedische Technologieunternehmen Candela gab heute jedoch den Verkauf einer Candela P–12 Elektro–Hydrofoiling–Fähre an Funkhaus/Reederei Riedel bekannt und markierte damit einen Wendepunkt für den emissionsfreien Verkehr in Deutschland.
Die elektrische Fährlinie P–12 Shuttle soll die East Side Gallery in der Nähe des Ostbahnhofs mit dem Kulturzentrum Funkhaus verbinden. Der Elektro–Tragflächen–Katamaran, der mit 25 Knoten über die Spree fahren kann, ist das schnellste Elektroschiff der Welt und das erste seiner Art in Deutschland.
“Berlin ist eine Stadt mit viel Wasser, das aber kaum für den Verkehr genutzt wird. Wir wollen Wasserstraßen für einen schnellen und emissionsfreien Transport öffnen. Das brauchen wir, wenn wir Emissionen und Staus auf den Straßen reduzieren wollen“, sagte Brigitte Junker aus Candela. Der schwedische Schiffshersteller Candela ist ein Pionier im Bereich des nachhaltigen Wassertransports und der weltweit erste Hersteller von elektrischen Tragflächenschiffen. Diese Schiffe verwenden computerstabilisierte Unterwasserflügel, um ihre Rümpfe über das Wasser zu heben, wodurch der Energieverbrauch im Vergleich zu herkömmlichen Schiffen um 80 % gesenkt wird.
Die schnelle Elektrofähre P–12, die im Herbst dieses Jahres im öffentlichen Nahverkehr Stockholms debütieren soll, wurde von der maritimen Industrie als “Game Changer“ bezeichnet, da sie dank ihrer Effizienz das erste Elektroschiff ist, das sowohl eine große Reichweite als auch eine hohe Geschwindigkeit bietet. Aber für städtische Wasserstraßen ist der wichtigste Aspekt der Tragflächentechnologie das Fehlen schädlicher Kielwellen, was in Stockholm zu einer Ausnahme von den Geschwindigkeitsbegrenzungen geführt hat, an die sich andere Schiffe halten müssen.
In Berlin wurde das Schiff von der Funkhaus/Reederei Riedel gekauft, die bereits eine Flotte von Shuttle–Schiffen innerhalb der Stadt betreibt.
“Wir würden mit einem Stundentakt beginnen“, sagt Uwe Fabich, Inhaber der Reederei Riedel und des Funkhauses, einem kulturellen Zentrum und beliebten Veranstaltungsort für Konzerte, Festivals und andere kulturelle Veranstaltungen. Mit einer zehnminütigen Fahrt pro Strecke könnte der Fahrplan auf zwei Fahrten pro Stunde und Richtung erweitert werden.
Das Problem mit Berlin, wie auch mit anderen Großstädten, sei der Berufsverkehr, sagt Uwe Fabich. Wer vom Zentrum zum Funkhaus fährt, muss stark verstopfte Straßen in Kauf nehmen.
“Es gibt immer einen Stau. Öffentliche Verkehrsmittel sind nicht viel besser. Die Straßenbahnlinie 21, die in diese Richtung fährt, ist eine der wenigen Berliner Straßenbahnlinien mit einem 20–Minuten–Takt. Nach dem Aussteigen ist es noch ein langer Fußweg bis zum Funkhaus“, sagt Uwe Fabich.
So entstand die Idee, das Gebiet über den Wasserweg zu erschließen. Das Reedrei Riedel und das Funkhaus liegen direkt am Fluss. Mit der P–12 werden die Investitionen in die Anpassung der Dockinfrastruktur und die Aufladung vernachlässigbar sein, da die verstellbare Bugrampe des Schiffes vorhandene Dockhöhen von 0,2 m bis 2 m bewältigen kann. Sein geringer Energieverbrauch ermöglicht es dem P–12, seine Batterie in nur einer Stunde von einem herkömmlichen Gleichstromladegerät im Auto aufzuladen.
“Die Betriebskosten wären aufgrund des geringen Energieverbrauchs und unserer wartungsfreien elektrischen C–POD-Motoren um 90 Prozent niedriger als bei Dieselschiffen”, sagt Brigitte Junker.
Die Hochgeschwindigkeitsfähre soll auch als Aushängeschild für Berlin gedacht sein. “Es wäre eine perfekte Verbindung zu den Außenbereichen”, sagt Fabich. Dort, wo die Spree und andere Wasserstraßen breit genug sind, könnte sie erfolgreich mit anderen Verkehrsträgern konkurrieren. #
Berlin hat eine lange Geschichte des Wassertransports. Seit dem 19. Jahrhundert befördern Dampfschiffe Berliner und Berlin-Touristen durch die Stadt. Es ist eine der schönsten Möglichkeiten, Berlin kennenzulernen, doch heute wird es meist nicht mehr mit öffentlichen Verkehrsmitteln genutzt.
“Mit der Hydrofoil-Technologie hoffen wir, dies zu ändern und die älteste Verkehrsinfrastruktur der Menschheit für schnelles und emissionsfreies Pendeln zu nutzen”, so Brigitte Junker abschließend.
(übersetzt aus dem Englischen und nachfolgend der Originaltext)
6 SEPTEMBER 2024
Berlin Gets Flying Electric Ferry – Traveling from Berlin’s eastern city center to Oberschöneweide in just ten minutes? That’s impossible by car or S-Bahn. However, Swedish tech company Candela today announced the sale of a Candela P-12 electric hydrofoiling ferry to Funkhaus/Reederei Riedel, marking a watershed moment for zero-emission transport in Germany.
The P-12 Shuttle electric ferry line is planned to connect the East Side Gallery, near Ostbahnhof, with the cultural hub Funkhaus. The electric hydrofoil catamaran, which can travel at 25 knots across the Spree, is the fastest electric ship in the world and the first of its kind in Germany.
“Berlin is a city with a lot of water, but this is hardly used for transport. We want to open up waterways for fast, emission-free transport. We need that if we want to reduce emissions and congestion on the roads,” said Brigitte Junker from Candela.
The Swedish ship manufacturer Candela is a pioneer in sustainable water transport and the world’s first manufacturer of electric hydrofoil vessels. These ships utilize computer-stabilized underwater wings to raise their hulls above the water, cutting energy consumption by 80% compared to conventional ships. The P-12 fast electric ferry, which is set to debut in Stockholm’s public transport system this fall, has been dubbed a “game changer” by the maritime industry, as it is the first electric vessel with both long range and high speed, thanks to its efficiency. But for city waterways, the most important aspect of the hydrofoil technology is the lack of damaging wakes, which in Stockholm has earned it an exemption from speed limits that other vessels must adhere to.
In Berlin, the vessel has been purchased by Funkhaus/Reederei Riedel, which already operates a fleet of shuttle vessels within the city.
“We would start with an hourly service,” said Uwe Fabich, the owner of Reederei Riedel and Funkhaus, a cultural hub and popular venue for concerts, festivals, and other cultural events. With a ten-minute journey per route, the schedule could be expanded to two trips per hour in each direction.
The issue with Berlin, as with other major cities, is rush hour traffic, says Uwe Fabich. Those driving from the center to the Funkhaus must endure heavily congested streets.
“There’s always a traffic jam. Public transportation isn’t much better. Tram line 21, which heads in this direction, is one of the few Berlin tram lines with a 20-minute frequency. After getting off, there’s still a long walk to the Funkhaus,” says Uwe Fabich.
This is how the idea to develop the area via waterway came about. The Reedrei Riedel and Funkhaus are directly on the river. With the P-12, investments in adapting dock infrastructure and charging will be negligible, as the vessel’s adjustable bow ramp can handle existing dock heights from 0.2m to 2m high. Its low energy use enables the P-12 to replenish its battery from a conventional car DC charger in just an hour.
“Operating costs would be 90 percent lower than diesel ships due to the low energy consumption and our maintenance-free electric C-POD motors,” says Brigitte Junker.
The high-speed ferry is also intended as a showcase for Berlin. “It would be a perfect connection to the outer areas,” says Fabich. Where the Spree and other waterways are wide enough, it could successfully compete with other modes of transport.
Berlin has a long history of water transport. Since the 19th century, steamships have carried Berliners and Berlin tourists through the city. It is one of the most beautiful ways to get to know Berlin, yet today it is mostly unused for public transport.
“With the hydrofoil technology, we hope to change this and use mankind’s oldest transport infrastructure for fast, zero-emission commuting,” Brigitte Junker concludes.