Jahrestagung 2009 Norditalien

Tagungsheft: (Anmerkung: uns liegt derzeit nur eine digitale Vorabversion vor, auf der einige wenige Inhalte noch fehlen – vielleicht hat jemand eine gedruckte Version für uns?)

programmheft-2009

Tagungsprogramm:

tagungsprogramm-2009

Tagungsrückblick:

Die Vorbereitung dieser Reise war nicht einfach. Die landesweiten Ferien 
brachten zahlreiche kurzfristige Programmänderungen mit sich, da einige Betriebe recht unflexibel auf unsere Wünsche reagierten. Trotzdem haben wir ein wie wir meinen sehr interessantes und vor allem abwechslungsreiches Programm geboten: Langeweile kam gewiss nicht auf.

Schon zum Start mussten wir schnell umdisponieren. Die ATM Mailand informierte uns nur wenige Wochen vor dem Termin darüber, dass man ab sofort nicht mehr Sonntags auf den beiden Überlandlinien fahren würde. Die am Sonntag geplante Sonderfahrt nach Limbiate und Desio musste somit an einem anderen Tag stattfinden. Leider war aufgrund der Ferienzeit nur extrem wenig Fahrpersonal in Mailand vorhanden. Die Sonderfahrt nach Desio wurde uns daher kurzerhand gestrichen. Für Limbiate wollte man in der Woche ebenfalls nicht zur Verfügung stehen, daher begann das Programm bereits einen Tag vorher (dieser Tag war ursprünglich nur als Anreisetag geplant). Glücklicherweise war ein Großteil der Reiseteilnehmer bereits am Samstag in Mailand und so fuhren wir nachmittags dann mit einem Altbauzug (Triebwagen und 4 Beiwagen) von der städtischen Endstelle Affori nach Limbiate und zurück. Um Zeit zu sparen stand uns ein Bus zur Anreise zur Verfügung (die ATM konnte keinen Fahrer auftreiben, daher organisierten wir einen Überlandwagen der Firma SILA). Dieser wurde dann auch als Fotobegleitbus genutzt und ermöglichte somit den Fotografen viele zusätzliche Fotomotive. Ein Depotbesuch in Varedo durfte nicht fehlen. Einige Spätanreisende konnten per Taxi noch die Depotbesichtigung und die Rückfahrt nach Affori mitmachen.

Am Sonntag hatten wir nun viel Zeit für Bergamo. Eine kurze Bahnfahrt brachte uns in diese hübsche kleine Stadt, die mit einer historischen Altstadt auf einem Hochplateau glänzt und von Touristen bislang noch nicht so richtig entdeckt worden zu sein scheint. Für unsere Sonderfahrt standen uns zwei Sirio-Tw zur Verfügung. Zahlreiche Fotohalte und eine Depotbesichtung rundeten die Sonderfahrt auf dieser noch recht neuen Stadtbahn ab. Anschließend fuhren wir per Linienbus in die Altstadt, wo uns die ATB Bergamo eine Besichtigung des Maschinenraumes der Standseilbahn Cita Alta ermöglichte hatte. Nach etwas Freizeit trafen wir uns dann am frühen Abend in einem kleinen Restaurant, welches wir mit der zweiten Standseilbahn (San Vigilio) erreichten. Die Mitgliederversammlung schloss sich an.

Montag: Bahnfahrt nach Turin. Dort fuhren wir mit einem Regelzug der VAL-Metro bis zur Endstation Fermi und anschließend dann mit einem von dort ins Depot einrückenden Zug nach Collegno. Das dortige Depot wurde ausführlich besichtigt und auch die im Freigelände abgestellten Arbeitszüge abgelichtet. Das eigentliche Gleisvorfeld ist aus Sicherheitsgründen nicht zugänglich – aufgrund des Stromschienenbetriebes bei dieser vollautomatischen Bahn. Nach einer wohlverdienten Mittagspause an diesem heißen Tag trafen wir uns am Bahnhof Porta Nuova zu einer mehrstündigen Straßenbahnsonderfahrt wieder. Die ATTS Turin hatte für uns 3 der von ihr betreuten Triebwagen im Einsatz (den frisch restaurierten Peter-Witt-Tw 2592, den PCC-Prototypen 3501 und den PCC-Tw 3279. Zeitweise kam auch der Restaurant-Gelenkwagen 2841 der GTT zum Einsatz (es gab Schnittchen und Getränke). Wir besichtigten das Depot Venaria und die Hauptwerkstatt Tortona. Zahlreiche Linien waren bei unserem Besuch außer Betrieb und die interessante Strecke mit Linksverkehr konnten wir aus Zeitgründen leider nicht befahren. Im Depot Sassi der Superga-Zahnradbahn befindet sich die Werkstatt der Vereinigung ATTS. Hier konnten wir den fast fertig restaurierten Gelenkwagen 2847 (der Wagenkasten wurde in den Zustand von vor 1980 zurückgebaut = Peter-Witt-Gelenkwagen) begutachten und einige der von der ATTS angekauften Triebwagen anderer ital. Verkehrsbetriebe, die nach Restaurierung hier einen regelmäßigen Museumsverkehr fahren werden. Eine Fahrt auf der Zahnradbahn in einem eigens für uns reservierten Beiwagen folgte. Zurück zum Bahnhof ging es mit einem Sonderwagen. Dieser Tag war sicherlich der abwechslungsreichste der gesamten Reise, so viele verschiedene Fahrzeuge an einem Tag sind nicht so leicht zu toppen.

In Genua konnten wir am Dienstag nicht wie ursprünglich geplant mit der Überlandbahn nach Casella fahren. Dringend notwendige Gleisbauarbeiten resultierten in einer vorübergehenden Einstellung der Bahn. Die AMT Genua ermöglichte uns zu unserer Überraschung allerdings ein tolles Ersatzprogramm. Morgens besichtigten wir die Stadtbahn (die dort als U-Bahn gilt) inkl. des Depots. Nach einem Mittagessen trafen wir uns zu einer Rundfahrt mit einem modernen Duo-Obus wieder. Mit und ohne Strom aus der Oberleitung fuhren wir zu einem Obusdepot (leider blieb es dort nur bei einer Durchfahrt – nicht ganz einfach aus der Waschanlage wieder herauszukommen…). Anschließend besuchten wir dann noch die Standseilbahn Sant’Anna und den Fahrstuhl Montegalletto (eigentlich eine Standseilbahn bei der die Kabine auch zu einem Aufzug wird). Auch mit der Zahnradbahn nach Granarolo durften wir fahren, zu unserer Überraschung sogar ganz bis nach oben (aufgrund von Bauarbeiten war der obere Abschnitt ohne Planverkehr) zum kleinen Depot. Bei unserem Besuch stand nur einer der beiden Tw zur Verfügung (der andere war zur Aufarbeitung abwesend). Die AMT Genua hat sicherlich eine solche Gruppenfahrt noch nicht sehr oft gemacht, hier und da gab es Kommunikationsprobleme (speziell im Obus-Depot), wer aber die ganze Zeit über bei der Gruppe und dem Duo-Obus blieb konnte alle erwähnten Verkehrsmittel in Ruhe bewundern. Genua ist eine sehr interessante Stadt (besonders auch die Topografie), hier kann man sicherlich auch noch einmal allein hinfahren.

Nach der Tagesfahrt (wie immer per Bahn) nach Genua stand uns am Mittwoch nun ganztägig Mailand zur Verfügung. Relativ früh ging es los mit einer ausführlichen Stadtrundfahrt und Netzbereisung mit dem historischen Peter-Witt-Tw 1503. Leider sind Fotohalte scheinbar nur noch an Haltestellen mit „Bahnsteig“ möglich, unser Fahrer bestand darauf – zumindest anfangs… Das Depot Messina wurde besichtigt und auch das neue Depot Precotto. Hier konnten wir auch den U-Bahnteil und die vielen interessanten Arbeitsfahrzeuge der Metro fotografieren. In Niguarda endete die Rundfahrt mittags. Per Planzug ging es dann nach Desio (die Sonderfahrt musste ja leider ausfallen – siehe weiter oben). Nach einem Depotbesuch dort holte uns ein moderner Reisebus der ATM ab und wir fuhren nochmals zur Überlandtram nach Limbiate. Dies war unser Trostpflaster für die am Samstag noch nicht anwesenden Reiseteilnehmer. Eine erneute aber kurze Depotbesichtigung in Varedo ließen wir uns natürlich auch nicht nehmen. Somit haben alle Reiseteilnehmer auch wirklich beide Überlandlinien befahren können. Der Bus diente uns auch wieder als Fotobegleitfahrzeug. In Affori stiegen die Teilnehmer wieder zu, die per Überlandtram von Varedo in die Stadt zurückgekehrt waren. Der Bus brachte uns zum Schluss noch zum Obusdepot Molise. Nach einer Besichtigung dieser interessanten zweistöckigen Anlage (die Werkstatt ist im ersten Stock, die über eine Rampe erreichbar ist). Als Highlight des Tages fuhren wir mit dem erst kürzlich restaurierten Obus 548 einmal um den großen Ring. Wir wunderten uns, dass unser ATM-Reisebus immer noch mitfuhr, das war nämlich nicht bestellt. Es stellte sich heraus, dass er für den Notfall mitfuhr (falls der alte Obus Probleme bekommen hätte, oft wird er nämlich nicht herausgeholt!). Auch wenn wir keine Sonderfahrt nach Desio bieten konnten bei unserem Besuch in Mailand haben wir dennoch viele Eindrücke von den verschiedenen Verkehrsmitteln der Stadt sammeln können. Die Obusfahrt war für viele ein Highlight der Reise…

Nachdem wir die vergangenen Nächte allesamt in Mailand verbracht hatten, ging es nun am Donnerstag mit Reisegepäck zu unserem zweiten Hotelstandort in Padua. Durch Krankheit und Personalmangel in der Ferienzeit viel die Besichtigung des Translohr-Depots in Padua leider aus. Stattdessen hatten wir aber mehr Zeit für die Streckenbereisung und glücklicherweise war auch die Nordlinie seit kurzem in Betrieb. Ein Translohrdepot konnten wir aber dennoch besichtigen, nämlich das in Mestre. Diese neue Linie (Bahn kann man ja schlecht sagen…) ist noch gar nicht fertig. Das Depot war proppevoll mit angelieferten Fahrzeugen und viele Reiseteilnehmer durften selbst eine Depot“runde“ drehen mit so einem Gefährt. Der uns für den Nachmittag freundlicherweise zur Verfügung gestellte ACTV-Omnibus brachte uns dann anschließend in das Hauptbusdepot in Mestre. Hier steht eine voll ausgerüstete Bar zur Verfügung und man lud uns zu leckeren Getränken ein (auch alkoholischen). Ein toller Zug der PMV, die als Tochter der ACTV die Translohrstrecke bis zur Aufnahme des Fahrbetriebs aufbauen lässt. Wie wir erfuhren gehört der PMV mittlerweile die gesamte Infrastruktur (also Haltestellen, Pontons der Fähren etc.). Der Bus brachte uns zurück zum Bahnhof Mestre und manche Teilnehmer fuhren noch bis zum Busbahnhof in Venedig weiter mit um die Stadt im Meer zu erkunden.

Am Freitag dann machten wir eine Tagesfahrt nach Trient. Das Depot der Nonstalbahn wurde besichtigt und anschließend fuhren wir mit einem Sonderwagen nach Malé. Auch die Neubaustrecke nach Marilleva konnte befahren werden und am frühen Nachmittag trafen wir uns dann in Tassulo alle wieder. Ein Reisebus brachte zuvor zahlreiche Teilnehmer zu verschiedenen Fotostellen im Raum Tassulo und zusammen fuhren wir dann alle weiter zur Standseilbahn „La Mendola“. Hier konnte jeder zumindest eine Talfahrt mitmachen, es war aber auch Zeit für eine Hin- und Rückfahrt (der Reisebus befuhr anschließend talwärts den Mendelpaß und sammelte die restlichen Reiseteilnehmer an der Talstation in Sankt Anton auf. Auf dem Rückweg nach Trient machten wir noch zwei kurze Fotohalte an der Nonstalbahn in Mezzocorona (ehem. Rollbockanlage) und Mezzolombardo (Gleisbauabteilung). Auf der Nonstalbahn fahren überwiegend moderne Niederflurtriebwagen, wir sind aber auch mit einem der Fahrradzüge mitgefahren, die aus den 90er Jahren stammen und heute hier den Altbauwagenpark bilden.

Der letzte Programmtag am Samstag führte uns nach Triest. Dort bereisten wir mit einem Planwagen die Straßenbahn nach Opcina. Nun, wir fuhren mit bis zur Bergstation Vetta Scorcola der Steilstrecke (Standseilbahn) und besichtigten dort die Betriebsanlagen. Anschließend holte uns der Museumswagen 6 ab und wir fuhren bis zur Endstelle am Depot Opcina (Besichtigung inkl.). Nach einem Mittagessen fuhr uns der Tw 6 wieder bis Vetta Scorcola. Viele Fotomotive und herrliches Wetter ließen uns jetzt allerdings die Abfahrtszeit unseres Zuges nach Venedig vergessen. Zum Glück wird hier im Stundentakt gefahren und so trafen wir in Venedig nur rund 60 Minuten später als geplant ein. Einige Teilnehmer hatten den früheren Zug genommen und freuten sich auf das Wiedersehen mit der Gruppe. Um das Programm gemütlich ausklingen zu lassen, fand in Venedig unser Abschiedsabendessen statt. Da die Restaurantpreise in dieser Touristenhochburg fast unbezahlbar sind, gingen wir hier in die Eisenbahnerkantine des Bahnhofs Santa Lucia (sie ist nur für Staatsbahnbedienstete geöffnet aber über Beziehungen konnten wir diese „Eventlocation“ sichern). Mit einer kleineren Gruppe fuhren wir dann „in der blauen Stunde“ noch per Vaporetto zum Markusplatz und ein touristischer Spaziergang zurück zum Bahnhof entlang vieler Sehenswürdigkeiten und Eisläden bildeten einen schönen Abschluss dieser Reise.

Viele haben bei der Vorbereitung und Durchführung
dieser Reise geholfen – unser besonderer Dank gilt:

Mauro Anzani, Milano
Sig. Biggi, ATB Bergamo
Stefano Bernardi, TEB Bergamo
Marco Bersa, Milano
Dottor Bonetti, FTM Trento
Nicole Bothner, Accor Deutschland SMARD GmbH
Paolo Buzzi, Trieste Trasporti
Roberto Cambursano, GTT Torino
Alberto Cartabia, ATM Milano (Precotto)
Marco Casati & Kollegen, ATM Milano (Varedo)
Nives Castenetto, ATM Milano
Emanuela Cervetto, AMT Genova
Graziella Cremascoli, ATM Milano
Claudio Faustini, Trieste Trasporti
Mario Forni, FTM Trento
Genziana srl Ruffré – Cristina
Fabrizio Gelsomino, ATM Milano
Orlando Gianordoli, FTM Trento
Hotel Grand’ Italia, Padova – Matteo
Hotel Ibis Milano Centro – Monica
Signora Laura, Mensa DLF Venezia Santa Lucia
Massimo Longobardi, ATM Milano (Molise)
Rodolfo Niceforo, PMV Mestre/Venezia
Andrea Panzeri, ATM Milano (Precotto)
Antonio Pasquali, ATM Milano (Desio)
Sig. Peretti, Trento
Gianni Pola, ATM Milano (Molise)
Sig. Tisi, ATB Bergamo
Roberto Vaghi, ATM Milano (Precotto)
Piero Zani, Pizzeria San Vigilio Bergamo
Livio Zattoni FTM Trento
und vor allem Gennaro Fiorentino, Portici.

Hier noch ein kleiner Bilderbogen mit Aufnahmen (sortiert nach Aufnahmedatum), die während der Tagung 2009 entstanden sind.

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